In Baugruben, in denen wir hauptsächlich arbeiten, ist die Sicht Null. Bereits wenige Zentimeter unter Wasser ist es absolut dunkel. Dies resultiert aus den im Wasser gelösten Schwebeteilchen. Die Orientierung und alle Arbeiten müssen also blind gemeistert werden. Bei vielen Aufgaben ist das nicht allzu schwierig. Einige Arbeiten, z.B. Unterwasserschweißen und -brennen, sind blind nicht leicht zu bewerkstelligen. Die aber durchaus erreichbaren, erstaunlich guten Ergebnisse stellen sich erst mit entsprechender Erfahrung ein.
Da das Medium, in dem wir meistens tauchen, kein Licht durchlässt, kann man auch mit der stärksten Lampe nichts ausrichten. Man kann sich das gut mit einem gegen die Sonne gehaltenem Glas Kakao deutlich machen. Selbst Scheinwerfer mit einigen tausend Watt würden eine solche Flüssigkeit nicht durchdringen. Aber auch bei besseren Sichtverhältnissen ist zusätzliche Beleuchtung oft kontraproduktiv. Die in solchem Wasser gelösten Schwebeteilchen reflektieren das Scheinwerferlicht und blenden den Taucher. Dazu kommt, dass sich die Augen nach einiger Zeit sehr gut an die trübe Dunkelheit gewöhnen und man vieles ohne zusätzliches Licht besser erkennen kann. Die Feinteilchen werden durch das Gehirn ausgeblendet und nahezu unsichtbar.
Um Berufstaucher zu werden sind einige Grundvoraussetzungen zu erfüllen. Hier nur einige Stichpunkte: Man muss 21 Jahre alt sein, eine handwerkliche Ausbildung erfolgreich absolviert haben sowie geistig und körperlich gesund sein. Die Gesundheit wird jährlich durch einen Taucherarzt mit der so genannten G31-Untersuchung festgestellt und bescheinigt. Die Ausbildung dauert zwei Jahre, in denen diverse Kenntnisse und Fertigkeiten in Einzellehrgängen erworben werden müssen. Eine Prüfung erfolgt bei der IHK in Kiel, Lübeck oder Mannheim.
Die Ausbildung wird von ausbildungsberechtigten Taucherlehrbetrieben durchgeführt. Eine Liste dieser Betriebe erhält man beim Verband Deutscher Taucherei- und Bergungsbetriebe e.V., auf der Seite des Hyperbaric Trainingcenter Deutschland e.V. oder bei der IHK Kiel.
Die Ausrüstung setzt sich aus folgenden Teilen zusammen: Taucherhelm, Weste mit Rückenflasche (Reserveluftvorrat) und Gewichten, Fußbleien, Taucheranzug, Unterziehzeug und Handschuhen. Dieses Gewicht schwankt je nach Einsatzzweck und Jahreszeit. Im Moment trägt unser Taucher 62,5 kg zusätzlich zu seinem Körpergewicht.
Mit unserer Ausrüstung , bei der der Taucher mit normaler Luft versorgt wird, kann man bis zu 50 Meter tief tauchen. Um tiefer zu kommen müsste mit speziellen Atemgasgemischen getaucht werden. Diese werden aber oft auch schon in geringeren Tiefen, manchmal schon ab 10 Metern, eingesetzt um die erreichbaren Tauchzeiten zu verlängern bzw. Dekompressionszeiten zu verkürzen.
Meines Wissens nach ist die tiefste Tauchstelle in Berlin ein Tiefbrunnen der Berliner Wasserbetriebe in Berlin-Spandau, in dem 28 Meter erreicht werden. Dort wurden durch unsere Taucher schon Rohrschieber getauscht.
Nein, für solche Einsätze sind Taucher der Polizei oder der Feuerwehr zuständig.
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